Schüler der Therese-Münsterteicher-Gesamtschule aus Ahlen setzen sich mit nachhaltiger Landwirtschaft und Lebensmittelsystemen auseinander

Im Rahmen des Projektes „Farm to Future“ durchliefen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6b der Therese-Münsterteicher-Gesamtschule ein sechsteiliges Bildungsprogramm, bei dem sie ökologische Landwirtschaft kennenlernten und erlebten.

Durch das praktische Erleben und Mitmachen konnte die Gruppe nachhaltig Wissen zur ökologischen Landwirtschaft anreichern und motorische Kompetenzen wie auch Teamfähigkeit trainieren. Es ging darum, den Anbau und die Verarbeitung von Lebensmitteln kennenzulernen, die wir tagtäglich auf unseren Tellern haben. Dabei entwickelten die Schüler: innen ein stärkeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Biodiversität entlang der Wertschöpfungskette.

So besuchte die Klasse dreimal den Partnerbetrieb Berkhoff-Beumer. Hier konnten die Schüler: innen die Hühner, Ziegen, Mutterkühe, Pensionspferde, das Streuobst und die Wiesen kennenlernen. Auch mit anpacken durften sie, indem sie zum Beispiel ihr eigenes Mittagessen selbst ernteten und verarbeiteten. Die Arbeit wurde am Ende für alle belohnt: Es gab Kartoffeln mit Zaziki und Apfelsaft von der Streuobstwiese. Zudem schafften die Schüler: innen neue Quartiere für Fledermäuse, indem sie Fledermauskästen zusammenbauten, die nun am Hof und auf dem Schulgelände für den Bezug bereitstehen. Betriebsleiter Henrich Berkhoff zieht positive Bilanz „Das Interesse der Schüler und das Engagement der Lehrer machen hier die Vorteile der regionalen Lebensmittelproduktion und die natürlichen Zusammenhänge vor Ort erlebbar“. Die weiteren Schritte der Wertschöpfungskette konnte die Gruppe auf dem Hof Lohmann in Freckenhorst kennenlernen, bei dem die Schüler: innen die Grünkohlernte und -verarbeitung praktisch nachvollziehen konnten.

Bei der Nachbereitung der Betriebsbesuche in der Schule konnte die Gruppe das Gelernte aus den vergangenen Veranstaltungen noch einmal vertiefen und anwenden. Bei einer Diskussionsrunde versetzten die Schüler: innen sich in verschiedene Positionen eines Stadtrats, um über die Vor- und Nachteile ökologischer und konventioneller Landwirtschaft zu debattieren.

Maike Prehm, Projektleitung von Farm to Future unterstreicht „Mit dem Projekt möchten wir dazu beitragen, die wachsende Distanz zwischen Stadt und Land abzubauen, um uns so gemeinsam für eine zukunftsfähige Landbewirtschaftung stark machen zu können.“

Und was ist bei den Schülerinnen und Schülern hängen geblieben?

Besonders gut gefallen hat der Kontakt zu den Tieren und die praktischen Arbeiten wie Fledermauskästen bauen oder Obst und Kartoffeln ernten und gemeinsam verarbeiten.

Zwei Schüler berichteten: „Ich habe gelernt, wie ein Landwirt arbeitet“ und „Ich habe mehr über bio gelernt“. Mehrere Schüler: innen wünschten sich, noch öfter den Hof zu besuchen.

Weitere Zusammenarbeit mit dem Hof Berkhoff-Beumer geplant

Auch zukünftig wird die Klasse in Rahmen des wöchentlichen Kulturunterrichts den Betrieb besuchen und dort unter Anderem weiter Gemüse anbauen. Kartoffeln, Möhren, Kohlrabi, Tomaten und Paprika werden gepflanzt, gezogen und im Spätsommer hoffentlich reichlich geerntet. Die Ernte soll im schuleigenen Kiosk verarbeitet werden.

Zusätzlich wird durch eine weitere Initiative der Schule, den 9. Klässlern im Rahmen der Wahlpflichtstunden die Möglichkeit geben, die verschiedenen landwirtschaftlichen Zusammenhänge über den Jahresverlauf kennenzulernen.

Schule macht sich auf den Weg für eine gesündere und ökologischere Verpflegung

Neben den Bildungsveranstaltungen werden die Einrichtungen auch darin beraten, wie Sie den Anteil an bio-regionaler Verpflegung in der Schule erhöhen können.

Bestellungen für das Kiosk laufen nun zukünftig über den Bio-Großhändler Landlinie.

Die Klassenlehrerin der 6b, Tatiana Beuning, zuständig für „Gesunde Schule“, berichtet vom Vorhaben, einen Lieferservice für den schuleigenen Kiosk aufzubauen. „Wir möchten unseren Schüler: innen gesunde Lebensmittel in bio Qualität anbieten. Da liegt es nah, dafür auf die Produkte von Landlinie zu setzen. Aktuell probieren wir den Lieferservice aus.“

Es handelt es sich um eine von neun Partnerschaften, die im Rahmen des Pilot-Projektes “Farm to Future” in den Öko-Modellregionen in NRW aufgebaut werden. Mit den Erfahrungen aus dem Projekt sollen schließlich Praxisleitfäden zum Aufbau von Partnerschaften einerseits für Landwirt*innen und andererseits für Pädagog*innen entstehen, welche dann kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Durchgeführt wird das Projekt Farm to Future vom Bioland Landesverband NRW. Das Projekt ist beauftragt durch die Landesvereinigung ökologischer Landbau NRW e. V. (LVÖ) und wird wie die Öko-Modellregion Höxter gefördert durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.